Diverse Fachvorträge sind traditionell ein wesentlicher Bestandteil der Museumsbahnertagungen des VDMT. Auf der Frühjahrstagung in Hamburg machten Torsten Hahn (Pressnitztalbahn) und Raik Hoffmann (DB Netze) mit dem aktuellen Thema „ETCS-Auswirkungen auf den Verkehr mit historischen Fahrzeugen“ den Anfang und berichteten aus der Sicht der Press und der Deutschen Bahn über Entwicklung, Betrieb und Zukunft des Europäischen Zugbeeinflussungssystems European Train Control System als Ersatz der Linienzugbeeinflussung LZB. Die Frage, in wieweit ein ETCS auf einer Dampflok zu integrieren sein wird, konnte noch nicht beantwortet werden.
Mit einem weiteren sicherheitsrelevanten Thema befasste sich Jörg Bauer (Harzer Schmalspurbahnen/HSB) in seiner Präsentation über das Kollisionswarnsystem als technische Unterstützung des Zugleitbetriebes und seine Einführung auf dem abgeschlossenen Streckennetz der HSB. Seit 2018 wird das System, das von der Luftfahrt auf den Bahnbetrieb übertragen wurde und unabhängig von der Infrastruktur ist, auf dem gesamten 140 Kilometer langen Streckennetz für fast alle Fahrzeuge angewendet.
Reinhard Serchinger vertiefte das Thema Kohle, deren Problematik seit geraumer Zeit bezüglich Beschaffung und Umweltverträglichkeit die Betreiber von Dampflokomotiven beschäftigt und dem er sich mit großem Engagement widmet sowohl in praktischen Tests als auch im Kontakt zu Importeuren und russischen Zechen. Ein neues „Bedrohungszenario“ heiße Nanopartikelmessung.
Schließlich berichtete Maik Drechsel (Eisenbahn-Tradition Lengerich) über die Vorteile des Indizierens mittels eines elektronischen Indiziergerätes im Zuge einer zeitgemäßen Dampflok-Instandhaltung, und Sven Bracke (Verkehrsmuseum Dresden) warb für die Teilnahme an der Initiative aus Dresden, museal erhaltene Schienenfahrzeuge in einem Gemeinschaftsprojekt zu erfassen.
Die 77. Museumsbahnertagung des VDMT findet vom 1. – 3. November 2019 in Meiningen statt.