Kuckucksbähnel 0290 klDie 78. Museumsbahnertagung des VDMT führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Frühjahr nach Neustadt/Weinstraße, wo mit dem

Pfalzbahnmuseum ein Standort der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. (DGEG) und die Museumseisenbahn „Kuckucksbähnel“ angesiedelt sind. Einst hatte sich hier ein lokaler Eisenbahnknotenpunkt befunden, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1847 zurückreichen, als die Pfälzische Ludwigsbahn als erste in dieser Region eine Strecke in Betrieb nahm. Später kamen weitere Strecken hinzu und zum ursprünglichen Lokschuppen von 1847 am Bahnhof im Gleisdreieck ein Bahnbetriebswerk, dessen Geschichte nach einem guten Jahrhundert mit dem Traktionswechsel bei der Bahn im September 1958 zunächst endete.

Was sich dann an dieser Stelle aber noch bot, war ein verbliebenes Zeugnis regionaler Verkehrsgeschichte. In den 1970er Jahren ergriff die DGEG die Initiative, im alten Pfalzbahn-Lokschuppen am Bahnhof, der noch aus den Anfangsjahren der Bahn stammte, ein Eisenbahnmuseum einzurichten. Dort konnten eisenbahnhistorisch wertvolle Fahrzeuge nicht nur sicher untergebracht, sondern auch einem interessierten Publikum präsentiert werden. Dieses weitgehend original erhaltene Gebäude ist vermutlich der älteste noch in seiner ursprünglichen Funktion genutzte Lokschuppen Europas.

1981 konnten die Ehrenamtlichen die Eröffnung feiern. Mit seinen teilweise letzten existierenden Zeugen der Pfalzbahnära sowie weiteren Lokomotiven, Wagen und eisenbahn-typischen Utensilien bietet das Museum einen Überblick über mehr als 175 Jahre Eisenbahngeschichte. Ein Schwerpunkt des Pfalzbahnmuseums liegt auf der namensgebenden Bahn sowie den übrigen Eisenbahnen in der Region (Rheinland-)Pfalz, z.B. mit dem Nachbau der Lokomotive „Pfalz“ sowie dem Pfalzbahnwagen 5069.

Es bleibt in Neustadt aber nicht bei stationären Exponaten, um Eisenbahngeschichte zu vermitteln. Hier gibt es außerdem das „rollende Museum“ Kuckucksbähnel, eine Museumsbahn, die von Neustadt über knapp 20 Kilometer nach Elmstein führt. Im Zusammenhang mit der Einstellung des Gesamtbetriebs auf der ehemaligen Lokalbahn Lambrecht (Pfalz) – Elmstein, der im Volksmund als „Kuckucksbähnel“ bekannten Strecke im Pfälzerwald, und dem Entstehen des Eisenbahnmuseums bot es sich geradezu an, hier auch die erste Museumseisenbahn in Rheinland-Pfalz ins Leben zu rufen. Nach langwierigen Bemühungen um die Reaktivierung der Strecke konnte am 2. Juni 1984 der erste Zug seine Fahrt aufnehmen. Einen weiteren Schritt bildete die Gründung eines Fördervereins und die Gründung der „Kuckucksbähnel – Bahnbetriebs – GmbH“, unter Beteiligung der Städte Neustadt, Lambrecht, der Anliegergemeinden und des Landkreises Bad Dürkheim.

Die Unterhaltung der Lokomotiven und Wagen fand zunächst unter engen räumlichen Bedingungen im Museumsschuppen statt. Erst 1997 konnte von der DGEG auch das aufgegebene Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks im Gleisdreieck erworben werden. Von den einstigen Hochbauten existierte nur noch ein dreigleisiges Segment des Ringlokschuppens, an die zwei fünfgleisige Anbauten angefügt wurden für ein vollkommenes Bild des Bw Neustadt in der Gegenwart. Von einstmals 15 Ständen existieren aktuell wieder 13. Im Alltag werden hier in erster Linie die Lokomotiven und Wagen für den Einsatz auf dem Kuckucksbähnel unterhalten und Exponate für die Ausstellung im Pfalzbahnmuseum aufbereitet. In geringem Maß können hier auch Fremdfahrzeuge angetroffen werden, wie dies z.B. bei vergangenen Plandampfveranstaltungen der Fall war.

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