Anlässlich des Wechsels in der Leitung des Verkehrsmuseums Dresden (s. EK 12/2020) überbrachte VDMT-Vorsitzender Hans-Jürgen Credé dem neuen Direktor Dr. Michael Vogt die Glückwünsche des Vorstandes, verbunden mit der Bitte um Fortsetzung und Vertiefung der Zusammenarbeit. Das Verkehrsmuseum Dresden war vor der deutschen Wiedervereinigung das zentrale Verkehrsmuseum der DDR und verantwortlich u. a. für alle nicht

betriebsfähigen Museumseisenbahnfahrzeuge. Die Arbeiten in Forschung, Bewahrung und Vermittlung war dabei häufig gesamtdeutsch angelegt, so dass der Fundus für die deutsche Museumseisenbahn-Szene einen außerordentlichen Wert darstellt.

Viele Vereine konnten bereits im Zuge von Fahrzeugaufarbeitungen und Zulassungsverfahren auf im Verkehrsmuseum Dresden aufbewahrte Dokumente zurückgreifen. Aktuell – so Dr. Vogt – werden diese Dienstleistungen im Rahmen eines Depotumzuges neu strukturiert und stehen ab 2022 wieder zur Verfügung.

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Der schnelle Wandel im Schienenverkehrssektor stellt auch für die Museen eine große Herausforderung dar. Ihrem Auftrag gemäß müssen stets Exponate auf Relevanz geprüft und in Sammlungen integriert bzw. aus Sammlungen entnommen werden, um die verfügbaren Kapazitäten in Ausstellungen und Depots nicht zu überfrachten. Mit Blick auf künftige Themenprogramme muss vermehrt an Transparenz über Exponate, Zustand, Standorte und deren musealer Aussagekraft gearbeitet werden. Das bereits seit einiger Zeit in Arbeit befindliche Gesamtverzeichnis zu museal erhaltenen Eisenbahnfahrzeugen, in das auch die seitens der „Big four“ (gemeint sind die Eisenbahnbereiche der technischen Museen in München, Nürnberg, Berlin und Dresden) betreuten Exponate eingebracht sind, ist bereits weitgehend fertiggestellt. Eine Integration der von den privaten Museen und Museumsbahnen erhaltenen Fahrzeuge ist als Basis für Entscheider von großer Bedeutung und soll fortgeschrieben werden. Hierzu hat der VDMT seine Unterstützung zugesagt.

Für Dr. Vogt hat die reale Vermittlung der technischen Funktionsfähigkeit von Exponaten einen hohen Stellenwert. Museumseisenbahnen sind diesbezüglich ein wertvolles Angebot. Aus seiner Sicht muss der in Einzelfällen gegebene Interessengegensatz zwischen authentischem Bewahren und einer Schauproduktion im Publikumsbetrieb individuell und pragmatisch gelöst werden. Insbesondere dann, wenn der Status eines Unikates nicht gegeben ist, sollte es gelingen, notwendige An- und Umbauten bzw. die Integration moderner Sicherheitssysteme zu akzeptieren, wenn die Chance auf den Erhalt von Originalsubstanz an anderer Stelle gegeben ist.

Im Gespräch stellte Dr. Vogt auch die Probleme dar, die bei der Arrondierung oder Bereinigung von Sammlungen zu lösen sind. Komplizierte Eigentumsverhältnisse, überzogene Wertvorstellungen und budgetbedingte Restriktionen vereiteln nicht selten die aus musealer Sicht notwendigen Entscheidungen. Die bei den Museumseisenbahnen in den vergangenen Jahren praktizierten Tauschaktionen sind daher nicht ohne Charme und Ankäufen im Interesse einer beschleunigten Umsetzung von Konzepten vorzuziehen. Stets geht es darum, viele Beteiligte auf ein museales Ziel zu einen, was auch bei den öffentlichen Museen mit Überzeugungsarbeit verbunden ist.

VDMT und Verkehrsmuseum Dresden freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit, wobei die auch auf den Fachebenen bestehenden persönlichen Kontakte beste Voraussetzungen bieten.

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