Er war ein engagierter Begleiter des VDMT – künftig wird er nicht mehr unter uns sein. Wolfgang Löckel ist am 18. Januar 2021 völlig unerwartet im Alter von 67 Jahren verstorben. Wer den sympathischen und stets gut gelaunten Kollegen persönlich gekannt hat, wird in diesen Tagen innehalten und in Trauer Gedanken an ihn finden.
Wolfgang Löckel hat sich Zeit seines Lebens für die positive Darstellung der Eisenbahn in der Öffentlichkeit eingesetzt und hierzu in unterschiedlichsten Rollen gewirkt. Sei es die Mitarbeit an den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum der Deutschen Eisenbahnen in Nürnberg (1985), der Vorbereitung von Plandampf-Veranstaltungen in Rheinlandpfalz, die Unterstützung bei der Aufarbeitung der 01 150 oder die Aufarbeitung von historischen Personenwagen in der Waggonfabrik Rastatt – stets hat er Kenntnisse und Fundus den Verantwortlichen bereitgestellt und sich aktiv für die erfolgreiche Erledigung der Projekte eingesetzt. Seine Stärken lagen dabei insbesondere auf dem Feld der Kommunikation: Er schaffte es, auch weniger interessierten Gästen Eisenbahngeschichte und ihre spannende Fortschreibung bei den Museumseisenbahnen zu vermitteln, dabei historische Zeugen einzuordnen und die jeweiligen gesellschaftlichen Bezüge herzustellen. In seinen Dokumenten – sei es in Form von Fotomaterial oder Texten – ist Eisenbahn stets als Gesamtheit zu erkennen. Seine Bilder zeigen Menschen und die unzähligen, kulturell bedeutsamen Details, die Auskunft zur jeweiligen Wertschätzung des Eisenbahnsystems geben. In diesem Sinne beispielhaft sei an seinen Vortrag im Rahmen der VDMT-Museumsbahnertagung im März letzten Jahres in Neustadt/Weinstr. erinnert. In Vorträgen dieser Art hat er selbst versierte Museumsbahner begeistert, die viele Aspekte zur Umsetzung im eigenen Betrieb aufgenommen haben.
Wolfgang Löckel war Aktivist in mehreren Museumseisenbahn-Vereinen in West und Ost. Darmstadt und die Pfalz sind ebenso nur einige „Haltepunkte“ seines Lebens wie Lindenberg und die Prignitz. Sein Engagement zeigte sich auch im Betriebsdienst u. a. als Zugführer bei verschiedenen Eisenbahn-Veranstaltungen. Seine Ausstrahlung vermittelte dabei, dass der Betrieb historischer Eisenbahnen vor und hinter den Kulissen Freude bereitet.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten beteiligte sich Wolfgang Löckel im Jahre 2005 an der Etablierung der Stiftung Deutsche Eisenbahnen und stellte ihr große Teile seiner Dokumente zur öffentlichkeitswirksamen Verwertung zur Verfügung. Als Vorstandsmitglied im Kuratorium der Stiftung nutzte er die Chance, die weitere Entwicklung des Museumseisenbahnwesens mitzugestalten. Durch die Vergabe von Förderpreisen – zuletzt im Rahmen der VDMT-Tagung in Meiningen – konnten unter seiner Federführung anspruchsvolle Projekte zum Erhalt von Exponaten bei Museumsbahnen und ehrenamtlich getragenen Eisenbahnmuseen unterstützt werden. Vieles wird auf Dauer mit seinem Namen verbunden sein.
Wir werden ihn in angenehmer Erinnerung behalten.