deinste

Das Feld- und Kleinbahnmuseum Deinste (DFKM) im Landkreis Stade in Niedersachsen ist dem VDMT Anfang des Jahres beigetreten und damit eines von inzwischen gut 110 Mitgliedern des Verbandes deutscher Museums- und Touristikbahnen. „Gemeinschaftlich sind wir Museumeisenbahner stärker!“ betont Vereinsvorsitzender Jan Reher im Hinblick auf die Mitgliedschaft und denkt dabei u.a. an die CO2-Debatte, an die Feinstaub-Diskussionen und die Schwierigkeiten heutiger Materialbeschaffung. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Experten spiele für seinen Verein eine große Rolle.

Die Anfänge des Feld- und Kleinbahnmuseums gehen weit zurück. Schon 1967 wurde eine Feldbahnsammlung in Holm-Seppensen in der Nordheide angelegt, vermutlich die erste in Deutschland. Zehn Jahre später zog das DFKM zum historischen Bahnhof in Deinste um, an der Bahnstrecke Bremervörde – Stade gelegen. Inzwischen hat der Verein, dessen Sammlung 14 Lokomotiven, 1 Triebwagen, 1 Draisine sowie Personen-, Fakultativ- und Feldbahngüterwagen umfasst, rund 100 Mitglieder, von denen ein gutes Dutzend aktiv ist und in ihrer Freizeit Gleisanlagen wie Fahrzeuge erhalten und reparieren. Das Museumskonzept besteht aus einer Kombination von Ausstellung und Vorführung im Betrieb.

Als eines der letzten Projekte haben fünf DFKM-Mitglieder in den vergangenen Monaten eine Deutz-Diesellok, Baujahr 1934, fahrbereit restauriert. Die Lok war 1979 als Spende für den Museumseinsatz in Deinste zum Verein gekommen. Zurzeit liegt der Austausch von maroden Holz- gegen Betonschwellen im Hauptgleis an, eine Maßnahme, die bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll.

Der Museumsbetrieb spielt sich auf einer eigenen zwei Kilometer langen Schmalspurstrecke von 600 mm ab. Hier kann das Publikum anhand des historischen Fahrzeugmaterials den Fahrbetrieb einer Kleinbahn um das Jahr 1930 erleben. In einer kleinen Ausstellung am ehemaligen Streckenendpunkt werden im Museumsschuppen Lütjenkamp Werkzeuge gezeigt, wie sie im Bahnstreckenbau und Ziegeleien Verwendung fanden. Auf dem Gelände stehen Dieselloks, die nach und nach restauriert und fahrbereit gemacht werden sollen.

Zum Einsatz kommen Diesel- und eine Dampflokomotive aus dem Jahr 1927 vor historischen Heeresfeldbahnwagen von 1919 und Fakultativwagen von 1911 aus dem Bereich Feld- bzw. Kleinbahn. Bereits 1969 sind erste Fahrten durchgeführt worden. Wie alle Museumseisenbahnen haben auch die Feldbahnen mit Publikumsverkehr unter den Auflagen durch die COVID-19-Pandemie gelitten. Alle regulären und Sonderfahrten des DFKM sind ausgefallen, weil die Schutzanforderungen nicht umsetzbar waren.

Grundsätzlich bleibt ein Ziel des Vereins, weitere Mitglieder zu gewinnen, den Fuhrpark instand zu setzen und Fahrten anzubieten; denn die wenigen, heute noch betriebenen schmalspurigen Industriebahnen sind laut Reher nur noch ein matter Abglanz dieser einst in großen Stückzahlen vertretenen Spezies Eisenbahn.

(Ingrid Schütte)

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