Wo bleibt in unserer Gesellschaft der Respekt vor Eigentum und ehrenamtlicher Arbeit? Diese Frage stellt sich angesichts eines erneuten Kupferklaus an der Extertalbahn, die seit Jahren immer wieder von skrupellosen Dieben heimgesucht wird. Unbekannte montieren im großen Stil Teile der Oberleitung ab. Auf der Strecke der Verkehrsbetriebe Extertalbahn (VBE), der letzten elektrischen Kleinbahn in Nordrhein-Westfalen, verkehren neben den touristischen Fahrrad-Draisinen historische Züge der Landeseisenbahn Lippe (LEL) mit Dampf und Diesel.

 

Mit enormem ehrenamtlichen Einsatz der Museums-Eisenbahner wurde in den letzten zwei Jahren die Ellok 22 der Extertalbahn, ursprünglich ein Gütertriebwagen aus dem Gründungsjahr der Bahn 1927, aufgearbeitet und stand kurz vor der Wiederinbetriebnahme. Da jetzt aber der Fahrdraht auf ca. 750 Metern zwischen Bösingfeld und Alverdissen aufgrund des Diebstahls fehlt, muss die Lok bis auf Weiteres in der Halle bleiben. Ein originärer Betrieb auf der angestammten Strecke ist infolge des Kupferdraht-Raubes nicht mehr möglich.

Der entstandene Schaden ist nicht nur materieller, sondern auch ideeller Art und ausgesprochen demotivierend für die Museumseisenbahner. Zurück bleiben nicht nur absolute Verständnislosigkeit für Diebstahlsdelikte, sondern auch die Frage, wie sich Bahnen vor dem grassierenden Kupferklau schützen können. Über zehn Millionen Euro Schaden sollen der Deutschen Bahn dadurch nach eigenen Angaben allein im letzten Jahr entstanden sein.

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