Die Auszeichnung mit einer „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ist nicht allzu häufig, schon gar nicht im Umfeld von Museumseisenbahnen. Jetzt wurde sie an Hans-Joachim Scharmacher – seit 1977 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Museums-Eisenbahn Minden e.V. (MEM) und treibende Kraft für die Realisierung des bundesweit bekannten Mindener Preußenzuges – verliehen, zum einen für seinen unermüdlichen Einsatz bei MEM, zum anderen für seine vielfältigen Verdienste als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender der Feldschlösschen-Brauerei in Minden.
H.-J. Scharmacher gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, der seit nunmehr über 30 Jahren regelmäßigen Museumsbahnbetrieb auf zwei Privatbahnstrecken durchführt, und zwar auf den Mindener Kreisbahnen und auf der ehemaligen Wittlager Kreisbahn, heute Verkehrsbetriebe Landkreis Osnabrück (VLO). Er ist vielen Museumsbahnern durch seine langjährige Teilnahme an den VDMT-Tagungen bekannt.
Schon in den 1980er Jahren hat MEM das Konzept eines Preußenzuges entwickelt. Die nach und nach erworbenen historischen Fahrzeuge wurden unter streng restauratorischen Gesichtspunkten aufgearbeitet. Heute verfügt MEM über zwei preußische Dampflokomotiven: die T11 „Hannover 7512“ und die zurzeit in Hauptuntersuchung befindliche T13 „Stettin 7906“ sowie acht zwei- und dreiachsige Wagen preußischer Bauart von der II. bis zur IV. Klasse sowie zwei Güterwagen. Beharrlich und zielstrebig hat der stellvertretende Vorsitzende das Ziel „Preußenzug“ verfolgt und sich unentwegt um Spenden und Fördergelder bemüht.
Mit Hans-Joachim Scharmacher soll zugleich das vorbildliche ehrenamtliche Engagement aller Aktiven des Vereins geehrt werden, wie es in der Laudatio hieß; denn eine Museumsbahn könne nur im Team existieren und betrieben werden. Mit dem Einsatz der Museumseisenbahner werde wertvolles Kulturgut für die Nachwelt erhalten und zugleich ein touristisches Angebot als Aushängeschild für den Mühlenkreis Minden-Lübbecke geschaffen.