Faszinierend: die mannshohen Räder einer Schnellzugdampflok

Wie aus Dampf Bewegung entsteht, die faszinierende Bewegung eines Dampfloktriebwerkes: wie war eigentlich die Zeit, als es bei der Eisenbahn noch eine 4. Klasse gab? Daran erinnert sich heute kaum jemand mehr, denn beispielsweise die vierte Klasse wurde bereits 1928 abgeschafft. Trotzdem kann man all das noch heute bestaunen.

Die Anfänge in Deutschland

Schon Mitte der sechziger Jahre - lange vor dem scheinbar endgültigen Ende des Dampflok-Einsatzes in Deutschland - hatten einige engagierte Eisenbahnfreunde die Initiative ergriffen, zumindest einen Teil dieser Zeugnisse der Verkehrsgeschichte für die Nachwelt zu bewahren. Damit begann als erste deutsche Museumsbahn in Niedersachsen der Deutsche Eisenbahn-Verein (DEV), auf einer schmalspurigen Kleinbahnstrecke, auf der der reguläre Personenverkehr bereits eingestellt worden war. Die Zahl dieser Museumsbahnvereine wuchs, je mehr die Alt-Fahrzeuge aus dem Betrieb der damaligen Deutschen Bundesbahn und der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen ausschieden.

 

Die Entwicklung im Osten

Obwohl die Deutsche Reichsbahn der DDR deutlich länger als die DB auf Dampflokomotiven im Alltagsverkehr zurückgriff, gab es innerhalb des ostdeutschen Eisenbahnfreunde-Verbandes DMV ebenfalls früh Kollektive, die sich der Pflege und Erhaltung bestimmter Fahrzeuge widmeten und diese auch im Regelbetrieb eingesetzten Loks und Wagen unter ihre Obhut nahmen. Die Vielzahl der in der ehemaligen DDR nach der Wende noch vorhandenen historischen Fahrzeuge bereicherte die Museumsbahn-Landschaft in der gesamten Bundesrepublik. Aus den "Pflege-Kollektiven" des ehemaligen DMV entstanden vielfach Museumsbahn-Vereine.

Ein großes Reservoir: viele historisch wertvolle Fahrzeuge "überlebten" bei der Deutschen Reichsbahn der DDR
Geschichte zum Anfassen: Eine Dampflokomotive im Betrieb durch Museumseisenbahner

Bewegtes altes Eisen

Heute sind die Museumsbahnen Eisenbahnen zum Anfassen. Sie zeigen Ihre Objekte nicht nur als starres Eisen in sterilen Hallen, sondern in Bewegung und Betrieb. Organisiert sind die Bahnen überwiegend als Vereine, deren Leistung durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder erbracht wird.

Mehr als nur Freizeit

Als Teil der Freizeit- und Kulturindustrie der modernen Gesellschaft erfüllen die Museumsbahnen im wesentlichen drei Aufgaben:

  1. Sie bewahren einen wichtigen Teil unserer Industrie- und Verkehrsgeschichte.
  2. Sie bieten Menschen Raum für sinnvolles Engagement ohne finanziellen Anreiz und fördern damit die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit, verbunden mit der Möglichkeit zum Erwerb neuer Fertigkeiten für den Einzelnen. Dies ist besonders für Jugendliche von Bedeutung.
  3. Ihr Angebot bietet eisenbahninteressierten Menschen die Möglichkeit, sich durch einen Museumsbesuch oder eine Mitfahrt mit dem Objekt ihrer Leidenschaft zu beschäftigen.
Ehrenamtliche Arbeit: z.B. Unterhaltung der Gleise, damit die Museumsstrecke betriebssicher bleibt

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